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Wilhelm Leuschner im Ersten Weltkrieg - Eröffnung am Antikriegstag 1. September 2014

Am Montag, 1. September 2014 wurde im ver.di-Bildungszentrum Brannenburg die Ausstellung mit Bildern von Wilhelm Leuschner aus dem Ersten Weltkrieg mit zahlreichen interessierten Seminarteilnehmern eröffnet. Hundert Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde im gewerkschaftlichen Bildungszentrum Brannenburg an den Schrecken der Kriege erinnert und ein Zeichen für den Einsatz für eine friedliche Zukunft in Europa  gesetzt. Die Kriegserfahrungen Leuschners, dem ‚Vater der Einheitsgewerkschaft‘, wurden so genutzt gegen Krieg und Völkermord einzutreten und in der Bildungsarbeit für ein friedliches Zusammenleben der Völker Europas und in der Welt einzutreten.

Die Bilder aus dem Leuschner-Nachlass im Archiv der Stiftung werden zurzeit in einem Archivprojekt der Wilhelm-Leuschner-Stiftung, gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung, biographisch eingeordnet und digital für ein Internetportal aufbereitet.
Daneben werden Archivalien aus dem Nachlass sowohl im Leuschner-Zentrum Bayreuth wie an anderen Orten thematisch aufbereitet und in Ausstellungen der Öffentlichkeit vorgestellt. Es ist der Anspruch der Stiftung das digitale und das originale Leuschner-Archiv auch in traditioneller Form zu veröffentlichen und in der Bildungsarbeit zu präsentieren. Dazu dient auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem Hessischen Staatsarchiv Darmstadt, mit dem die Stiftung u.a. einen Gedenkort an Leuschner und seine Mitstreiter im Widerstand gegen das Nazi-Regime bis Sommer 2015 im Kollegienhaus Darmstadt einrichtet.
Für die Ausstellung in Brannenburg wurden auf 12 DIN A 1-Schautafeln rund 50 Exponate aus den Weltkriegsbildern im Bayreuther Archiv ausgewählt und mit kommentierenden Texten und einem Begleitmaterial versehen. Sie sind bis Februar 2015 im Bildungszentrum für die Seminarteilnehmenden zu sehen und vermitteln einen Eindruck der Sichtweise Leuschners im Blick auf seine Kriegserfahrungen im Ersten Weltkrieg. Bilder von der Ostfront in Pinsk in Weißrussland 1917 und von der Westfront in Frankreich vor Verdun vermitteln Eindrücke vom subjektiven Empfinden des Kriegsgeschehens des zukünftigen Gewerkschaftsführers und Widerstands-kämpfers Leuschner, die sein Leben wesentlich geprägt haben.
Mit Hilfe der im Archiv in Darmstadt verwahrten Kriegsnotizen wird dieser Abschnitt seiner Biographie, der eine Zäsur seines bisherigen Lebens darstellte, für den Betrachter zugänglich.
In der Ausstellungseröffnung skizzierte der wissenschaftliche Leiter der Leuschner-Stiftung, Wolfgang Hasibether, seine Kriegseindrücke und verglich sie mit dem distanzierten Verhalten eines teilnehmenden Beobachters, wie etwa eines Kriegsreporters, der in Bild und Wort Gräuel des Krieges wahrnimmt um aus der Distanz und nüchterner Schilderung des Geschehens diese Schreckensbilder ertragen zu können. Im Anschluss an die Erläuterung der Bildtafeln wurde eine Einführung in Bilder des Krieges von Otto Dix und Max Beckmann durch die Kunsthistorikerin Ursula Leibinger-Hasibether gegeben, die Zeichnung von Dix und Beckmann in Beziehung zu Leuschners Kriegserfahrungen stellte. Allen drei sei gemeinsam, dass sie als Zeugen des Grauens, mit dem Mittel der Distanz und des Festhaltens in Wort und Bild, dieses zu ertragen suchten. Die Ausstellung wird von Seminarbesucher_innen aus ganz Deutschland bei den Kursen im Bildungszentrum zugänglich und in der Bildungsarbeit des nächsten halben Jahres eingesetzt.

Hier finden Sie den Begleittext zur Ausstellung!

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