Inzwischen haben sie in der Gedenkstättenarbeit der Leuschner-Stiftung eine über zehnjährige Tradition: Zeitzeugengespräche.
Schon 2007 war Ernst Grube erstmals in der damaligen ‚Bildungswerkstatt Wilhelm Leuschner‘ der Wilhelm-Leuschner-Stiftung im Geburtshaus Leuschners in Moritzhöfen zu Gast.
Über zweihundert Jugendliche waren in seinen Zeitzeugengesprächen Zuhörer seiner fesselnden Erzählungen über die Zeit der Verfolgung und des Widerstands im Nationalsozialismus. Jahrgang 1932, von einer jüdischen Mutter abstammend, hat er seine Kindheit in der Verfolgung im Nazi-Staat verbracht. Endstation seines Leidenswegs war Anfang 1945 das KZ/Ghetto Theresienstadt nördlich von Prag. Ende April 1945 wurde er von der ‚Roten Armee‘ dort befreit.
Die Wilhelm-Leuschner-Stiftung hat mit dem in La Spezia beheimateten Istituto TecnicoFossati (Oberschule für Wirtschaft und Technologie) einen Kooperationsvertrag geschlossen. In diesem wurde im Dezember 2017 unter anderem vereinbart, dass durch die Zusammenarbeit beabsichtigt ist, das Wissen über die Themen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus mit einer Dokumentation über die beiden Partnerstädte zu verbessern. Ebenfalls soll es, bei den Kulturaustauschen anhand der in der Leuschner-Stiftung vorhandenen Bibliothek, möglich werden, zur Thematik des Widerstands und andere Gegenwartsthemen zu arbeiten. Inzwischen ist eine deutsch-italienische Dokumentation über die Lebensstationen Wilhelm Leuschners von der Stiftung erarbeitet worden und bei einem Projekttag im April mit einer Schulgruppe aus La Spezia im Leuschner-Zentrum als Material verwendet worden.
Nächstes Jahr zum 20 jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Bayreuth und La Spezia soll es zu einem gegenseitigen Austausch von Ausstellungen kommen. Die Wilhelm-Leuschner-Stiftung wird eine Ausstellung zu Leuschners Leben in italienischer Sprache erstellen und 2019 in La Spezia präsentieren. Am Istituto Tecnico Fossati in La Spezia wird eine schulische Arbeitsgruppe eine Ausstellung über den NS-Terror in den Provinzen Toskana und Ligurien und den dort bestehenden Erinnerungsorten (Gedenkstätten) erstellen. Diese soll dann 2019 in Bayreuth in städtischen Einrichtungen und der Stiftung ausgestellt werden. Dabei sollen die Schüler aus La Spezia mit ihrer Partnerschule dem Richard Wagner Gymnasium Bayreuth eng vernetzt werden. Diese Aktivitäten sollen die Partnerschaft zwischen beiden Städten vertiefen und das jeweilige Verständnis der Geschichte in beiden Regionen weiterentwickeln.
Am 24.04.2018 besuchte der Dirigente scolastico (Schulleiter) des Istituto Tecnico Fossati Prof. Paolo Manfredini das Leuschner-Zentrum und die Städtische Leuschner-Gedenkstätte. Bei diesem Treffen wurde über die Details der genannten Kooperation gesprochen. Die Idee zu der Kooperation wurde von der Deutschlehrerin des Istituto Tecnico Fossati Silvia Segalla entwickelt. Auf der Seite des Richard Wagner Gymnasiums arbeiten die Italienisch-Lehrerinnen Anne Saathoff, Katrin Klamt und Andrea Rüger bei jährlichen Projekttagen mit der Stiftung eng zusammen. Sie werden auf der Seite des Richard Wagner Gymnasiums diese Projektidee weiter entwickeln.
Am 25. April 2018 besuchten 27 Schüler mit ihren vier Lehrerinnen die Städtische Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte und das Wilhelm-Leuschner-Zentrum in Bayreuth. Die Schülerinnen und Schüler wurden in zwei Gruppen geteilt. Eine Gruppe verblieb in der Gedenkstätte und wurde von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin der Leuschner-Stiftung Katharina Dötterl durch diese geführt. Die Referendarin des Richard-Wagner-Gymnasiums Stefania Bille übersetzte hierbei. Es wurden die unterschiedlichen Lebensstationen Leuschners genauer erläutert. Die andere Gruppe wurde vom Stiftungsratsvorsitzenden Wolfgang Hasibether mit zum Leuschner-Zentrum genommen. Dort wurden sie mit der Geschichte des deutschen Widerstands gegen das NS-Regime und Leuschners Rolle dabei bekannt gemacht. Ein Film zu Leuschners Widerstand in der Zeit von 1933 - 1944 wurde den Schülergruppen vorgeführt und durch die Italienisch-Lehrerin Frau Katrin Klamt übersetzt. Danach wurden die Gruppen getauscht.
Unser herzlicher Dank gilt den insgesamt vier Lehrerinnen Elisabetta Corgiolu, Delia Baratti, Katrin Klamt und Stefania Bille für ihre professionelle Übersetzungsarbeit und den Austauschschülern für ihre rege Beteiligung an der Projektarbeit.
Am Sonntag, den 12. November 2017 fand in der Zamirhalle Bayreuth die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Nichts war vergeblich – Frauen im Widerstand“ statt. Die vom Studienkreis Deutscher Widerstand in Frankfurt herausgegebene Ausstellung widmet sich einem lange vernachlässigten Thema der Widerstandsforschung. Der Widerstand von Frauen in der NS-Zeit war lange Jahre ein vernachlässigter Gegenstand der Zeitgeschichte. Deshalb hatte der Förderverein Leuschner-Zentrum in Zusammenarbeit mit der Wilhelm-Leuschner-Stiftung für die pädagogische Arbeit zur Erinnerungskultur im Leuschner-Zentrum und der Städt. Leuschner-Gedenkstätte dieses interessante Thema nach Bayreuth geholt.
Den Auftakt der Ausstellung bildete der Eröffnungsabend in der Zamirhalle. Der Förderverein Leuschner-Zentrum in Kooperation mit dem Zamirchor unter der Leitung von Barbara Baier gestalteten diesen Abend. Der Chor bezauberte mit ausgewählten Liedern, unter anderem mit Kompositionen des 1944 im KZ Auschwitz ermordeten Viktor Ullmann, die Besucher und stimmte damit wunderbar auf die Ausstellung ein. Bei der Begrüßung der Gäste wies die Fördervereinsvorsitzende Katharina Dötterl auf die Kooperationen und die finanzielle Unterstützung durch das Bundesprogramm ‚Demokratie leben!‘ in der Stadt Bayreuth hin.
Der Vorsitzende der Leuschner-Stiftung, Wolfgang Hasibether, erläuterte in seiner Einführungsrede die Besonderheiten der Ausstellung. In dieser stehen nicht die in der Widerstandsgeschichte zentral beschriebenen Männer des Widerstands, sondern die Biographien von 18 Frauen, die das breite Spektrum der Widerstands- und Opfergruppen in der Zeit der NS-Herrschaft repräsentieren. Von der jüdischen Malerin Lotte Laserstein, von dem Sinti-Mädchen Anna Mettbach und von der Kommunistin Lina Haag ist u.a. die Rede in der Ausstellung. Das Besondere der Ausstellung ist die Vermittlung der unterschiedlichen Weltanschauungen und sozialen Erfahrungen die die Frauenschicksale verkörpern und deren Gleichwertigkeit mit politischen Widerstandsformen. Es gibt keine Widerstandseliten sondern nur Menschen, die sich einem verbrecherischen System in den Weg stellen.
Im Anschluss an die Einführung bot der Zamirchor noch einige Lieder dar und die Besucher des Abends in der Zamirhalle konnte die Ausstellung intensiv anschauen.
Nach dem Ende der Veranstaltung wurde fleißig miteinander angepackt, da die Ausstellung ab Montag, den 13. November im Leuschner-Zentrum von 8-13 Uhr zu sehen ist. Schulgruppen können sich unter der Tel.Nr. 0921-1507269 anmelden und eigene Termine vereinbaren. Die Ausstellung ist bis Mitte Dezember zu sehen.
Der Förderverein Leuschner-Zentrum bedankt sich ganz herzlich bei Barbara Baier und dem Zamirchor für den wunderbaren Abend auch wenn aufgrund des Wetters und der Angebotsdichte am Sonntagabend nicht so viele Besucher kamen wie gewünscht.
Bilder von der Ausstellungseröffnung
Am Sonntag, den 12. November 2017 fand in der Zamirhalle Bayreuth die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Nichts war vergeblich – Frauen im Widerstand“ statt. Die vom Studienkreis Deutscher Widerstand in Frankfurt herausgegebene Ausstellung widmet sich einem lange vernachlässigten Thema der Widerstandsforschung. Der Widerstand von Frauen in der NS-Zeit war lange Jahre ein vernachlässigter Gegenstand der Zeitgeschichte. Deshalb hatte der Förderverein Leuschner-Zentrum in Zusammenarbeit mit der Wilhelm-Leuschner-Stiftung für die pädagogische Arbeit zur Erinnerungskultur im Leuschner-Zentrum und der Städt. Leuschner-Gedenkstätte dieses interessante Thema nach Bayreuth geholt.
Den Auftakt der Ausstellung bildete der Eröffnungsabend in der Zamirhalle. Der Förderverein Leuschner-Zentrum in Kooperation mit dem Zamirchor unter der Leitung von Barbara Baier gestalteten diesen Abend. Der Chor bezauberte mit ausgewählten Liedern, unter anderem mit Kompositionen des 1944 im KZ Auschwitz ermordeten Viktor Ullmann, die Besucher und stimmte damit wunderbar auf die Ausstellung ein. Bei der Begrüßung der Gäste wies die Fördervereinsvorsitzende Katharina Dötterl auf die Kooperationen und die finanzielle Unterstützung durch das Bundesprogramm ‚Demokratie leben!‘ in der Stadt Bayreuth hin.
Der Vorsitzende der Leuschner-Stiftung, Wolfgang Hasibether, erläuterte in seiner Einführungsrede die Besonderheiten der Ausstellung. In dieser stehen nicht die in der Widerstandsgeschichte zentral beschriebenen Männer des Widerstands, sondern die Biographien von 18 Frauen, die das breite Spektrum der Widerstands- und Opfergruppen in der Zeit der NS-Herrschaft repräsentieren. Von der jüdischen Malerin Lotte Laserstein, von dem Sinti-Mädchen Anna Mettbach und von der Kommunistin Lina Haag ist u.a. die Rede in der Ausstellung. Das Besondere der Ausstellung ist die Vermittlung der unterschiedlichen Weltanschauungen und sozialen Erfahrungen die die Frauenschicksale verkörpern und deren Gleichwertigkeit mit politischen Widerstandsformen. Es gibt keine Widerstandseliten sondern nur Menschen, die sich einem verbrecherischen System in den Weg stellen.
Im Anschluss an die Einführung bot der Zamirchor noch einige Lieder dar und die Besucher des Abends in der Zamirhalle konnte die Ausstellung intensiv anschauen.
Nach dem Ende der Veranstaltung wurde fleißig miteinander angepackt, da die Ausstellung ab Montag, den 13. November im Leuschner-Zentrum von 8-13 Uhr zu sehen ist. Schulgruppen können sich unter der Tel.Nr. 0921-1507269 anmelden und eigene Termine vereinbaren. Die Ausstellung ist bis Mitte Dezember zu sehen.
Der Förderverein Leuschner-Zentrum bedankt sich ganz herzlich bei Barbara Baier und dem Zamirchor für den wunderbaren Abend auch wenn aufgrund des Wetters und der Angebotsdichte am Sonntagabend nicht so viele Besucher kamen wie gewünscht.