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Die Bayreuther Zeit (1890 bis 1910) – Kindheit, Jugend und Ausbildung mit Wanderschaft

Sie beinhaltet vier Paneelen, die mit Dokumenten und Bildern aus dem Archiv der Leuschner-Stiftung

den Geburtsort Bayreuth mit dem Geburtshaus und die ehemalige Vorstadt Moritzhöfen dokumentieren.

 des Hauses Moritzhöfen 25.

Das erste Paneel 

Leuschner aus dem Jahr 1937 als Postkarte mit seiner Kennzeichnung des Geburtszimmers im ersten Stock zeigt den Geburtsort mit Stadtplan um die Jahrhundertwende, der Taufeintrag und  das Geburtshaus (eine Originalaufnahme von Wilhelm

Das zweite Paneel

veranschaulicht Kindheit und Jugend mit  Familie, Schulorten in Bayreuth und Ausbildung zum Holzbildhauer bei Arthur Geyer in der Richard-Wagner-Straße 29 unweit der Villa Wahnfried von Richard Wagner (heute Richard-Wagner-Museum)

Das dritte Paneel

zeigt die Orte der Wanderschaft, die Leuschner ab Juli 1907 als Holzbildhauergehilfe aufnimmt um seine beruflichen Fertigkeiten weiter zu entwickeln. Sein erster Gewerkschaftsausweis dokumentiert seinen Eintritt in die Holzbildhauergewerkschaft in Bayreuth im Mai 1907 nach Abschluss seiner Lehre.

Das vierte Paneel

zeigt am Ende seiner Wanderschaft im Jahr 1909 den Ort seiner künstlerischen Ausbildung an der königlichen Kunstgewerbeschule (später Kunstakade-mie) in der Flaschenhofstraße 35 – heute Amtsgericht).

Die  Postkarte von 1937 hat Leuschner selbst fotografiert und an seine Spielkameradin Margarete Stahlmann geschickt. Darauf kreuzte er das Zimmer im ersten Stock an, in dem er am 15. Juni 1890 geboren wurde.

Die Postkarte zeigt das Haus Nr. 8 mit der Gaststätte Bierschmidt. Dort holte Wilhelm für den Vater öfters Bier und hörte dabei die dort logierenden Musikanten der Wagner-Festspiele. Sein erstes Kennenlernen der Musik Richard Wagners

Die Postkarte mit der Aufnahme vor 1909 zeigt Wilhelms Familie im Wohnhaus Moritzhöfen 12. Oben links: Die Mutter Marie, die als Weißnäherin arbeitete, Mitte: Bruder Karl, der ab 1912 eine Schreinerlehre bei der Bayreuther Möbelschreinerei Johann Löwlein absolvierte. Oben rechts: Vater Wilhelm Leuschner, durch den Wilhelm mit der Gewerkschaftsbewegung in Bayreuth vertraut gemacht wurde.

Die Aufnahme von 1979 zeigt die Grabstätte der Familie Leuschner auf dem Stadtfriedhof Bayreuth mit den Sterbedaten von Vater, Mutter und Bruder. In den 1980er Jahren sollte das Familiengrab von der Stadt Bayreuth übernommen werden. Dies kam nicht zustande und deshalb wurde es 1986 aufgelassen.

Das sogenannte Hagensche Gut des ersten rechtskundigen Bayreuther Bürgermeisters (1818-1848), lag direkt gegenüber dem Geburtshaus von Wilhelm Leuschner. In dessen Garten war Jean Paul öfters zu Gast. Das Grundstück war von einer Mauer umgeben und dadurch für die Kinder unzugänglich.

Der ab 1890 vom Bayreuther Verschönerungsverein angelegte Röhrenseepark wurde gemeinsam mit dem Kasernenviertel ein idealer Spielplatz für die Kinder aus der Vorstadt Moritzhöfen.

Das sogenannte Hagensche Gut des ersten rechtskundigen Bayreuther Bürgermeisters (1818-1848), lag direkt gegenüber dem Geburtshaus von Wilhelm Leuschner. In dessen Garten war Jean Paul öfters zu Gast. Das Grundstück war von einer Mauer umgeben und dadurch für die Kinder unzugänglich.

Ab 1902 besuchte Wilhelm die beiden letzten Volksschulklassen in der neu erbauten Luitpoldschule. Das Lesebuch von Wilhelm Leuschner aus der zweiten Klasse des Zentralschulhauses 1898.

Nach seiner Konfirmation Ostern 1904 begann Wilhelm in der Richard-Wagner-Straße 29 bei dem Holzbildhauer und Kirchenmaler Arthur Geyer seine Lehre als Holzbildhauer. Die alte Postkarte um 1900 zeigt die Richard-Wagner-Straße vom Sternplatz aus. Auf der linken Seite war die Lehrwerkstatt. Rechts vorne das Hotel „Sonne“, war ein von der Bayreuther Arbeiterbewegung häufig genutzter Versammlungssaal. Goethe wohnte dort auf seiner Reise nach Venedig im Juni 1790.

Links ist das Gesellenstück Leuschners mit den Holzbildhauerwerkzeugen abgebildet. Im Mai 1907 legt er seine Lehrabschlussprüfung vor der Bayreuther Handwerkskammer  für Oberfranken ab. Im darauffolgenden Sommer beginnt seine fast dreijährige Wanderschaft.

 

Der Eintritt Leuschners in den Zentralverein der Bildhauer Deutschlands nach dem Abschluss seiner Lehre ermöglicht ihm die Reiseunterstützung und die Stellenvermittlung durch den Verband. So kann er durch diesen an den jeweiligen Reisestationen Stellen bei Holzbildhauern vermittelt bekommen.

Im Mai 1907 tritt Leuschner dem Zentralverein der Bildhauer noch in Bayreuth bei. In dem provisorischen Mitgliedsbuch sind die ersten Stationen seiner Wanderschaft ab Juli 1907 eingetragen. Er reist über Hof nach Plauen, Chemnitz, Dresden nach Leipzig.

Das Bild zeigt in der Mitte Wilhelm Leuschner. Er trägt die Kleidung des Wandergesellen bei seiner Verabschiedung in Leipzig durch den Schreiner Friedrich Stahlmann. Im März 1908 reist er nach Düsseldorf. Anschließend nach Darmstadt, wo er ab Mai 1908 bei dem Bildhauer Asmus arbeitet. In dieser Zeit lernt er seine spätere Frau Elisabeth Batz kennen.

Die beiden Postkarten von Frankfurt 1908 und Ingolstadt 1909 zeigen seine Teilnahme an den Arbeitersportturnfesten während seiner beruflichen Wanderzeit. Schon in Bayreuth wurde er aktives Mitglied des Arbeiterturnerbundes.

Die Königliche Kunstgewerbeschule in Nürnberg um 1900. Hier besucht Wilhelm Leuschner im Grundstudium die Bildhauerklasse. Nach dem Tod seiner Mutter im Mai 1909, die er im Frühjahr in Bayreuth beim Sterben begleitete, geht Wilhelm wieder auf Wanderschaft. Diesmal nach  Süddeutschland. Er besucht kurze Zeit einen Kurs für die Arbeiterschaft an der Münchner  Hochschule und beginnt dann das Studium in Nürnberg.

Das Bild vom Herbst 1909 zeigt Wilhelm Leuschner (oben auf der Leiter mit Studentenmütze) im Kreise der Bildhauerklasse mit Professoren. Die Königliche Kunstgewerbeschule war die Vorläufereinrichtung der späteren Akademie der bildenden Künste in Nürnberg. Der unten stehende Brief zeigt die Leistungen Leuschners zum Abschluss des Grundstudiums. Aus familiären Gründen musste er die Akademie im März 1910 verlassen. Ab September 1910 nimmt er bei der Hofmöbelfabrik Julius Glückert in Darmstadt eine Beschäftigung als Holzbildhauer auf.

Im Skizzenbuch, dass er während seiner Wanderschaft und des Studiums benutzt, sind unter anderem Zeichnungen von 1908 und 1909 aus Düsseldorf und Nürnberg erhalten. Oben abgebildet ist die Seite aus dem Zeichenbuch mit einer Skulptur am Sonnentempel der Eremitage Bayreuth. Dargestellt wird der Raub der Sabinerinnen und symbolisiert mit anderen Plastiken am Rondell des Innenhofs Wissenschaft und Kunst.

Links zum Vergleich die Originalaufnahme der beiden Figuren aus der Eremitage vom Sommer 2010.

Das Bild zeigt eine Modellarbeit Leuschners während seines Bildhauerstudiums in Nürnberg. Wahrscheinlich ist darauf ein Brunnenkopf am Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth abgebildet.

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