am 29.9.2024 zum achtzigsten Todestag von Wilhelm Leuschner
Am 29. September 2024 jährt sich der Todestag von Wilhelm Leuschner zum achtzigsten Mal. Am 29. September 1944 wurde er von den Nazi-Henkern in Berlin-Plötzensee ermordet.
Aus diesem Anlass wird am Sonntag, den 29. September ab 18 Uhr im ZENTRUM Bayreuth im Rahmen der ‚Bayreuther Gespräche‘ in der dortigen Kleinkunstbühne eine Theateraufführung ‚Die Vermessung der Demokratie - Ein Wilhelm Leuschner-Portrait‘ stattfinden.
Jan Uplegger (Schauspiel), Yumiko Tsubaki (Violine) und Maria Hinze (Klavier) präsentieren in spannender szenischer Inszenierung das beeindruckende Leben eines Menschen, der zur Zeit des Nationalsozialismus zu den engagiertesten Verteidigern der deutschen Demokratie zählte.
Im Anschluss an das Theaterstück wird ein Impulsreferat der Historikerin Dr. Julia Eichenberg (Institut für fränkische Landeskunde Thurnau) zur Einleitung der Diskussion mit dem Publikum gehalten. Welche Bedeutung der NS-Widerstand und die historische Erinnerung daran für uns heute noch haben, wird Gegenstand der Erörterung sein. Die Bayreuther Städtepartnerschaft mit La Spezia wird durch einen kurzen Beitrag von Fabrizio Dellepiane über die Erfahrungen des italienischen Widerstands gegen die SS-Gräuel in den Alpi Adria ab 1943 und deren Befreiungsaktionen im April 1945 mit Leben erfüllt. Seit 25 Jahren besteht diese Partnerschaft bereits und wir haben bei den Bayreuther Gesprächen in den vergangenen zwei Jahrzehnte mehrmals die Verbindungen der beiden Städte in der Zeit des europäischen Faschismus behandelt und freundschaftliche Zeichen der Versöhnung vermittelt.
Am Montag, den 30. September 2024 wird im Rahmen der Bayreuther Gespräche eine Schulveranstaltung ab 10 Uhr im Europasaal im ZENTRUM Bayreuth mit dem Theaterstück „Die Vermessung der Demokratie - Ein Wilhelm Leuschner Portrait“ zum zivilen Widerstand im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 stattfinden.
Mechthildis Bocksch von der Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg e.V. hat den nachfolgenden Text zum Theaterstück im September 2023 verfasst:
Am 20. Juli 1944 wurde der ernstzunehmende militärische Versuch unternommen, Hitler und den NS-Staat zu beseitigen. Ziel dieses Aufstandes war es, die verbrecherische NS-Vernichtungspolitik und den Krieg zu beenden sowie mit einer Übergangsregierung die Rechtstaatlichkeit in Deutschland wieder herzustellen. Die Mitglieder dieser Regierung mussten mit dem Vertrauen der Alliierten rechnen können. In aller Regel erinnern wir am 20. Juli in Bamberg an die mutigen Militärs, allen voran denken wir an Oberst i.G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg. In diesem Jahr möchte die Willy-Aron-Gesellschaft mit dem Theaterstück „Die Vermessung der Demokratie - Ein Wilhelm Leuschner Portrait“ auf den zivilen Widerstand im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 hinweisen. Das Theaterstück lenkt den Blick auf Wilhelm Leuschner, der im Rahmen des 20. Juli 1944 von Bedeutung war, weil er den zivilen Widerstand organisierte. Leuschner war in Bayreuth geboren, Handwerker und später hessischer Innenminister. Leuschner war der Kopf der Untergrund-Gewerkschaft während der NS-Diktatur. Er war für den Fall eines geglückten Umsturzes als Vizekanzler vorgesehen. Ohne das von ihm organisierte zivile Widerstandsnetz hätten die Militärs den Staatsstreich nicht gewagt. Um die verbrecherische NS-Vernichtungspolitik und den Krieg zu beenden und den NS-Staat zu beseitigen, war der militärische Aufstand notwendig. Zum Aufbau einer anderen deutschen Gesellschaft war der zivile Widerstand unerlässlich. Dessen Aufgabe war es, nach dem geglückten Staatsstreich, die rassistische arische „Volksgemeinschaft“ in eine zivile deutsche Gesellschaft „umzubauen“ und damit einen wesentlichen Beitrag für ein anderes, „anständiges Deutschland“ zu leisten.
Das Theaterstück skizziert aus meist noch unveröffentlichten Originaldokumenten in Verbindung mit Kompositionen für Violine und Klavier das Bild einer beeindruckenden mutigen Persönlichkeit im Widerstand. Jan Uplegger, Yumiko Tsubaki und Maria Hinze zeigen Leuschners intensive politische wie persönliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, umreißen seine Stationen im Widerstand, beleuchten seine Handlungsräume und lassen seinen menschlichen Umgang mit persönlichen wie familiären Sorgen anklingen. Das Podiumsgespräch im Anschluss an die Aufführung gibt den ersten nötigen Raum für Fragen, Austausch und Reflexion. Es ist Teil der notwendigen Nachbereitung des Stücks. Das Theaterstück möchte auch für das zivilgesellschaftliche Engagement heute sensibilisieren. Denn wenn wir heute Menschenwürde als Basis unseres Zusammenlebens wollen, brauchen wir die Auseinandersetzung mit der Zeit, in der Freiheit und Menschenwürde missachtet wurden. Und wir brauchen die Erinnerung an Menschen, die damals Freiheit und Menschenwürde zu bewahren suchten. Diese Erinnerung mahnt zur gesellschaftlichen Verantwortung heute und ermutigt zur Frage, was wir gemeinsam für ein menschenfreundlicheres Zusammenleben tun können.
Empfehlenswert zur Vor- oder Nachbereitung: ein Besuch der Ausstellung der Wilhelm-Leuschner-Stiftung Herderstraße 29, 95447 Bayreuth Telefon 09211 507269, und/oder ein Besuch der Gedenkstätte im Geburtshaus Wilhelm Leuschners Moritzhöfen 25, 95447 Bayreuth
Schulen aus der Region können sich ab sofort anmelden:
eMail:
Die Veranstaltung der Wilhelm-Leuschner-Stiftung wird vom Kulturreferat der Stadt Bayreuth, dem DGB Oberfranken, dem Förderverein Leuschner-Zentrum, der Sparkasse Bayreuth, dem ZENTRUM Bayreuth und Demokratie Leben unterstützt.
MUTGESCHICHTEN.
Jakob Kaiser und der
Wolfgang Hasibether im Podcast über die Zusammenarbeit von Wilhelm Leuschner und Jakob Kaiser
Am 7. Mai 1961 starb mit Jakob Kaiser ein führendes Mitglied des gewerkschaftlichen Widerstandes gegen Hitler und eine der großen Persönlichkeiten aus den Anfängen der Bundesrepublik Deutschland. Kaiser war ein leidenschaftlicher Kämpfer für die Freiheit des deutschen Volkes, ein überzeugter Demokrat und ein gläubiger Katholik. Der gescheiterte Versuch, eine Einheitsgewerkschaft zu gründen und die anschließende Zerschlagung und Gleichschaltung der Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten forderten 1933 den Widerstand des Zentrumspolitikers heraus. Als Vorsitzender der christlichen Gewerkschaften in Rheinland und Westfalen übernahm Kaiser zunächst die Aufgabe, finanzielle Versorgungsansprüche gegen die Deutsche Arbeitsfront geltend zu machen. Die damit verbundene Möglichkeit zu reisen, nutzte Kaiser, um Kontakte zu Gegnern des NS-Staates zu knüpfen. Kaiser war jedoch der einzige, der die gnadenlose Verfolgung durch das NS-Regime überlebte. Viele seiner Mitstreiter aus dem engeren Kreis des gewerkschaftlichen Widerstands ließen nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 ihr Leben, unter ihnen Wilhelm Leuschner, Max Habermann und Bernhard Letterhaus, ebenso Nikolaus Groß, Eugen Bolz, Heinrich Körner, Josef Wirmer und Reinhold Frank. In der Neuen Zeit, dem Zentralorgan der Ost-CDU in der sowjetischen Besatzungszone, schrieb Jakob Kaiser am 23. Januar 1946 in Erinnerung an jenen „Tag der zehn Toten“, als ihm die Liste mit den Hinrichtungen seiner Freunde übermittelt wurde: „Der Mann, der mit zynischem Verbrechermut das ganze Volk in den Tod zu führen suchte, schonte keinen, der sich ihm widersetzte hatte.“ Wer waren diese Männer und Frauen aus den Gewerkschaften, die sich der totalitären Herrschaft des NS-Staates widersetzten und ihr Leben und das ihrer Angehörigen riskierten? Woher nahmen sie den Mut und was trieb sie dazu an? Sind wir heute noch mutig genug, für unsere Demokratie und das, was sie ausmacht, einzustehen? In dem Podcast Mutgeschichten wird in verschiedenen Beiträgen gemeinsam mit Historikern und Angehörigen genauer hingeschaut: einmal zurück auf Jakob Kaiser, seine Freunde und Weggefährten von damals und den Widerstand gegen Hitler. Zum anderen aber auch nach vorne mit Blick auf ihr politisches Vermächtnis und die Zukunft unserer Demokratie.
Wolfgang Hasibether im Podcast hier anhören - www.jakob-kaiser.de
Herrn Oberbürgermeister
Thomas Ebersberger
Luitpoldplatz 11
95447 Bayreuth
Bayreuth, 8. Mai 2024
Betreff: Ablehnung des NS-Dokumentationszentrums im Kulturausschuss des Stadtrats Bayreuth am 26.4.2024
Offener Brief an OB, Fraktionsvorsitzende im Stadtrat und Presse
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
der Stiftungsrat der Wilhelm-Leuschner-Stiftung hat mit Entsetzen das Stimmenergebnis am 22. April 2024 im Kulturausschuss des Stadtrats Bayreuth in der Causa NS-Dokumentationszentrum Bayreuth zur Kenntnis genommen.
Entgegen der einstimmigen Zustimmung des genannten Ausschusses im Juni 2020, jetzt die Blockierung. Trotz 90%iger öffentlicher Förderung und wegweisender inhaltlicher Vorgaben eines dezentralen Doku-Zentrums, das sowohl früheres Wohnhaus des NS-Schergen Hans Schemm, wie auch das Geburtshaus des Widerstandskämpfers Wilhelm Leuschners umfassen soll. Die veröffentlichten Ablehnungsgründen aus dem Kulturausschuss zum sogenannten ‚Chamberlain-Haus‘, auf dem Gelände von Wagners Villa Wahnfried,als zentrale Anlaufstelle für die Besucher des Doku-Zentrums, gehen fehl.
Weder wird dieses Zentrum eine Wallfahrtsstätte für junge und alte Nazis, wie auch das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg mit dem dortigen Doku-Zentrum keine geworden ist, noch wird im künftigen Bayreuther Zentrum ein Rassist namens Houston Stuart Chamberlain gewürdigt werden. Vielmehr soll im Bayreuther NS-Dokuzentrum die menschenverachtende Ideologie, die im NS-Regime zu grausamer politscher Wirklichkeit geworden ist, in pädagogischer Arbeit entlarvt und den Besuchergruppen Wege aus der Inhumanität und zu Resilienz gegen Feinde der Demokratie aufgezeigt werden. Insoweit ist dieses ‚Wohnzimmer eines Rassisten‘ ein Erinnerungsort des Schreckens, der zeigen kann, was Schreibtischtäter mit ihrer ideologischen Arbeit historisch angerichtet haben. Finanzierung von Schulen und externer Bildungsstätten gegeneinander auszuspielen, wie im Kulturausschuss mehrfach zu hören war, verbietet sich angesichts der Notwendigkeit von außerschulischen Bildungseinrichtungen als Ergänzung und Erfahrungsort jenseits des schulischen Alltags.
Die Wilhelm-Leuschner-Gedenkstätte der Stadt Bayreuth im Geburtshaus Leuschners und unser Wilhelm-Leuschner-Zentrum sind seit mehr als zwei Jahrzehnten ein solcher Erinnerungsort mit entsprechenden Bildungsangeboten. Diese im Rahmen des NS-Dokuzentrums fortzuführen und erneuern zu können ist unser Anliegen als Stiftung des Erinnerns an einen herausragenden Widerstandskämpfer. Wir fordern den Bayreuther Stadtrat auf, dieses Zentrum offensiv zu realisieren.
Wir bitten Sie, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sich weiterhin für die Errichtung des Doku-Zentrums einzusetzen und sind gerne bereit die Diskussion um die Notwendigkeit dieser Einrichtung zu unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Hasibether
Stiftungsratsvorsitzender
Heute wurde in den bundesweiten Medien ein Appell der Widerstandsnachfahren gegen die aktuelle politische und gesellschaftliche Rechtsentwicklung bekannt gemacht. Der Stiftungsrat der Wilhelm-Leuschner-Stiftung begrüßt diese Initiative von Nachfahren des deutschen Widerstands ausdrücklich und unterstützt den Aufruf vollständig. Durch unsere Arbeit in der Bayreuther Gedenkstätte für die Erinnerung an den Widerstand Wilhelm Leuschners treten wir seit mehr als zwei Jahrzehnten für die Erziehung zur Demokratie, insbesondere in unserer Jugendarbeit ein.
Die Erziehung zu Frieden, Freiheit und Demokratie ist die Kernaufgabe unserer Stiftungsarbeit.
Der Schwur der Häftlinge von Buchenwald im Mai 1945
'Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!'
ist die Leitschnur unserer Arbeit für das Vermächtnis Wilhelm Leuschners.
Weiterlesen: Wilhelm-Leuschner-Stiftung schließt sich dem Appell der Widerstandsnachfahren an
A. Durchführung des Projekts
Die Planung des Projekts begann im März 2022 mit der Anfrage der Theatergruppe in Bayreuth vor Schulgruppen spielen zu können und zeitgleich der Anfrage des GCE Bayreuths das Leuschner-Stück ‚Vermessung der Demokratie‘ im Zusammenhang mit dem Besuch der Leuschner-Gedenkstätte sehen zu können. Daraus entwickelte sich die Idee eines neuen pädagogischen Zugriffs zur Erinnerungskultur des deutschen Widerstands. Daraus entwickelten wir in der Leuschner-Stiftung eine Werbekampagne an den Schulen in der Region Bayreuth (Stadt und Landkreis) für den Besuch
Mit dem Projekt 'Erinnerungskultur' sollte die Gedenkstättenarbeit der Leuschner-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Bayreuth eine neue Form der Gedenkstättenpädagogik erproben. Das Bühnenstück 'Vermessung der Demokratie - Ein Leuschner-Portrait' wurde an 2 Tagen (4.-5.7.2022) in zwei Vorstellungen für Schulen in der Studiobühne Bayreuth mit Diskussion angeboten. In Verbindung damit stand am 3. Mai 2023 ein Gedenkstättenbesuch. Der ursprünglich geplante dritte Aufführungstag musste wegen der akuten Coronaerkrankung einer Mitwirkenden abgesagt werden. Am 29.9.22 sollte im Rahmen der 17. Bayreuther Gespräche ein Symposion mit überregionalen Trägern der EK stattfinden. Dies musste ebenfalls coronabedingt abgesagt werden. Die geplante Aufführung des Theaterstücks in der Studiobühne Bayreuth am 30.9.2022 konnte stattfinden. Im Anschluss an die Aufführung wurde mit einigen Kooperationspartnern (Hist. Museum Bayreuth, Willy-Aron-Gesellschaft Bamberg und MWG und BOS Bayreuth) eine Diskussionsveranstaltung zum Stellenwert von Theaterpädagogischer Arbeit in der Erinnerungskultur durchgeführt. Den Abschluss des Projekts bildete ein Fortbildungstag am 5.10.2022 mit dem GCE Bayreuth für die Fachschaft Geschichte zum Thema Erinnerungskultur und didaktische Modelle der Vermittlung im Geschichtsunterricht. Eine Evaluationsphase bis Ende 2022 schloss die Projektdurchführung im Jahr 2022 ab.
B. Schwierigkeiten im Projektverlauf
Die Problematik der Corona-Epidemie seit März 2020 brachte die pädagogische Arbeit der Stiftung völlig zum Erliegen und war auch leider im Frühjahr 2022 virulent. Sämtliche Veranstaltungen standen unter dem Covid 19-Vorbehalt und dies führte auch zum Ausfall eines Aufführungstages am 6. Juli 2022 und des geplanten Symposions am 29. September 2022. Bei den angeschriebenen Schulen in der Region Bayreuth gab es aufgrund der anhaltenden Pandemieproblemen ziemliche Probleme außerhalb der Schule Besuche von Theateraufführungen und Gedenkstätten zu genehmigen. Deshalb blieb die Resonanz im Hinblick auf die Teilnehmenden unter unseren Erwartungen. Der Rücklauf bei den Schulen, die die Aufführungen besuchten und an der Evaluation teilnahmen hätte ebenfalls besser sein können.
C. Zusammenarbeit in der Kooperationen mit anderen Trägern
Die Kooperation mit Kulturreferat, Demokratie leben, Oberfrankenstiftung, Historisches Museum Bayreuth und der Kooperationspartnern der letzten beiden Jahrzehnte (Gedenkstätte KZ Lichtenburg/Prettin, Goerdeler-Stiftung, Trott-Stiftung, Julius Leber Bildungshaus, Heuss-Stiftung und Friedrich-Ebert-Stiftung) hat in der Planungsphase hervorragend funktioniert, in der Durchführungsphase konnten wir leider nicht alle Absichten wegen der Pandemie realisieren, jedoch wird es in 2023 einen erneuten Versuch bei den 18. Bayreuther Gesprächen geben. Die finanzielle Unterstützung erbrachte leider ein Defizit und muss 2023 durch Spenden ausgeglichen werden. Insgesamt ist die finanzielle Durchführung von Demokratie-Projekten immer ein hohes Risiko und mit erheblicher Bürokratie verbunden.
D. Erreichung der Zielgruppen und Schulgruppen
Die geplante Erreichung der Schulen wurde aufwendig organisiert, das Echo blieb, wie oben bereits geschildert, überschaubar. Bei den Multiplikatorengruppen wurde die geplante Zahl erreicht. Ebenso wurde von den Kooperationen unsere Zielsetzung erfüllt. Durch den Ausfall von zwei Veranstaltungen (6.7.22 Theateraufführung und 29.9.22 Symposion) blieb die Gesamtzahl der erreichbaren Zielgruppen hinter unserer Planung zurück.
Rund zweihundert Schülerinnen und Schüler und hundert Multiplikatoren haben wir in den 5 Veranstaltungen des Projekts erreicht.
E. Evaluation
Evaluation des Projekts am Jahresende 2022 in Form von Abfragen in den Klassen durch die Lehrkräfte zeigte, so wie schon die Resonanz bei den Veranstaltungen, eine durchgehend positive Bewertung der Veranstaltungsform ‚Theateraufführung‘. Viele Schulgruppen bewerteten die Koppelung von Gedenkstättenbesuch und Theaterstück als Ansporn sich mehr mit der Erinnerungskultur des Deutschen Widerstands gegen den NS-Staat auseinanderzusetzen. Die Form des Theaterstücks sich der Person im Widerstand anzunähern spricht besonders die emotionale Identifikation der Zuschauerinnen und Zuschauer an.
Durch Videoaufzeichnung des Theaterstücks hatten wir die Gelegenheit dies auch in einigen Unterrichtseinheiten einzusetzen. Das Video wird auf Anfrage auch in Zukunft an Schulen weitergegeben.
Durch die gute Resonanz wird es auch im Jahr 2023 in der Gedenkstättenarbeit wieder Theateraufführungen geben, ebenso wie den Versuch das Symposion zur Erinnerungskultur bei den 18. Bayreuther Gesprächen 2023 zu Stande zu bringen. Die entsprechenden Voranfragen sind heuer schon erfolgt. In Kooperation mit dem historischen Museum Bayreuth werden bis zum Sommer 2023 Schulen in der Gedenkstätte auch mit dem Theaterstück vertraut gemacht.
Damit hat das Projekt 2022 auch die geplante Nachhaltigkeit erreicht und der didaktische Einsatz des Leuschner-Stücks in der schulischen Demokratieerziehung ist gewährleistet.
F. Medienecho
Das Medienecho in der Region ist aufgrund der Monopolstellung der örtlichen Zeitung kaum beeinflussbar. Es gingen ständig Pressemeldungen zu den verschiedenen Terminen des Projekts an die örtliche Presse. Es blieb aber lediglich bei den Ankündigungen, bei den Veranstaltungen selbst war die eingeladene Presse nicht anwesend und auch von uns verfasste Veranstaltungsberichte wurden nicht veröffentlicht.
Generell bleibt festzuhalten, dass über Aktivitäten von ‚Demokratie leben‘ regional fast auf kein Presseecho stoßen, sodass unsere Veranstaltungen keine Ausnahme bildeten. Der einzige mediale Zugang zur Öffentlichkeit ist unsere Homepage, die gute Besucherzahlen aufweist.